Valentinstag – Tag der Liebe
Der 14. Februar ist Valentinstag. An diesem Datum geht es um die Liebe und die Verliebten. Und das schon seit über 1.500 Jahren. Denn der Tag, an dem man heute seinen Lieben mit netten Gesten und Präsenten beschenkt, war schon früh der Gedenktag an den heiligen Valentinus.
Papst Gelasius führte den 14. Februar als Gedenktag im Jahre 496 ein. Laut Überlieferung geht die Geschichte des Valentinstags auf einen christlichen Märtyrer zurück, der im alten Rom Soldaten traute, obwohl denen die Heirat verboten war. So entwickelte sich der 14. Februar über die Jahre als Feiertag der Verliebten.
Eine erste Beschreibung für ein jährliches Fest der Liebe erscheint allerdings erst im Jahre 1400 in der sogenannten Charter of the Court of Love. Diese Charta wurde von König Karl VI. von Frankreich herausgegeben. Darin werden große Feierlichkeiten am königlichen Hof beschrieben, auf denen neben Ritterturnieren und Tanz auch Wettbewerbe für Liebeslieder und -gedichte stattfanden.
In der Moderne wurde der Tag der Liebenden durch Poesie und Liebesbeweise gefeiert. Die Tradition, an der man seinem Valentin, also seinem begehrten Gegenpart, verliebte Worte zukommen lässt, wurde 1797 durch einen britischen Verleger deutlich vereinfacht. Denn der Geschäftsmann brachte ein Werk mit zahlreichen Versen Verliebter heraus. Damit konnten diejenigen, die in der Dichtkunst nicht so bewandert sind, ihren Auserwählten poetisch ihre Liebe gestehen. Ebenfalls zu dieser Zeit begannen englische Druckereien damit, Valentinskarten mit fertigen Sprüchen zu produzieren. Diese Valentinsgrüße wurden im 19. Jahrhundert so beliebt, dass sie in großen Serien produziert wurden. Bis zu 60.000 Stück dieser Karten gingen in Großbritannien jährlich in die Post.
Ebenfalls im 19. Jahrhundert wird der Tag der Liebenden ein wirtschaftlicher Faktor. Besonders in Großbritannien und den USA wird der Handel am Valentinstag zum Vorboten der Kommerzialisierung von Feiertagen. Ein Beispiel: Mitte der 19. Jahrhunderts gibt knapp die Hälfte der britischen Bevölkerung Geld für Valentinsgeschenke aus. Im Jahr 2015 sind es geschätzte 1,9 Millionen Pfund, die für Blumen, Karten, Süßigkeiten oder andere Geschenke im britischen Königreich ausgegeben werden.
Die Tradition der Feierlichkeiten und Geschenke schwappt im 20. Jahrhundert aus Großbritannien und den USA auch auf den Rest der Welt über. In Deutschland machen britische und US-amerikanische Soldaten den Brauch bekannt. In Nürnberg wird 1950 erstmals am 14. Februar ein Valentinsball veranstaltet und Geschenke werden an den geliebten Partner verschenkt. Es sind hauptsächlich Blumen, die in Deutschland die Liebe ausdrücken. Allein 2018 transportierte die Lufthansa 800 Tonnen frische Schnittblumen aus den wärmeren Regionen Europas zum Tag der Liebenden nach Deutschland.
Einen weiteren Valentinsbrauch, den wir Deutschen übernommen haben, ist das Aufhängen von Liebesschlössern. Dabei werden Vorhängeschlössern mit den Initialen der Liebenden versehen und an Brücken aufgehängt. Der Schlüssel wird anschließend ins Wasser geworfen und sich dabei ewige Liebe gewünscht. Ein großer Nachteil an diesem Brauch: Beliebte Brücken, wie die Hohenzollernbrücke in Köln, werden zu schwer und müssen regelmäßig von den Schlössern befreit werden.
Trotz der langen Tradition der Liebenden am 14. Februar ist der Valentinstag nicht mehr der Favorit unter den Hochzeitsdaten. Das liegt nicht an der Kommerzialisierung, sondern daran, dass man sich Daten wie den 22.02.2022 einfach besser merken kann.
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